Das Gebiet der Stadt Kempen wurde bereits um 890 in den Heberegistern der Benediktinerabtei Werden als "Campunni" erwähnt. Ab der Jahrtausendwende entstand rund um einen Herrenhof des Kölner Erzbischofs eine bäuerliche Siedlung. 1186 wurde der Ort zum ersten Mal in Urkunden erwähnt. Im Jahr 1294 verlieh der Erzbischof Siegfried von Westerburg Kempen die Stadtrechte, unter anderem wegen ihrer wichtigen militärischen Bedeutung an der Grenze des Kurfürstentums. Im Jahr 1372 wurde Kempen das wirtschaftlich bedeutende Marktrecht verliehen. Kurze Zeit darauf wurde in nur vier Jahre (1396-1400) die kurkölnische Burg errichtet. Die Stadt erlebte im Spätmittelalter eine wirtschaftliche Blütezeit, etwa 2000 Einwohner lebten in der Stadt. In dieser Zeit lebte auch der berühmteste Sohn der Stadt, der Mystiker Thomas von Kempen (ca.1380-1471).
Mit dem 16.Jahrhundert begann der allmähliche Niedergang der Stadt. 1579 erreichte die Pest die Stadt und raffte knapp die Hälfte der Einwohner dahin. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Kempen 1642 durch hessische Truppen belagert, eingenommen und besetzt. 1794 marschierte die Französische Revolutionsarmee in Kempen ein und machten Kempen zum Kantonssitz im Département de la Roer.
Durch den Wiener Kongress wurde Kempen Preußen zugesprochen. Von 1816 bis 1929 war die Stadt dann Kreissitz des Kreises Kempen. Die Stadt gelangte wieder zu wirtschaftlicher Bedeutung, unter anderem durch die Anbindung an die Bahnlinie Krefeld-Kleve. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Stadt von den Belgiern besetzt. 1929 wurde der Kreis Kempen in den Kreis Kempen-Krefeld umstrukturiert, Kempen blieb Kreissitz. Das traurige Kapitel des Nationalsozialismus machte auch vor Kempen nicht Halt, in der Reichskristallnacht brannte die Synagoge in der Umstraße nieder. In den letzten Kriegsjahren wurde die Stadt durch mehrere Bombenangriffe stark zerstört.
Von 1966 an wurde die historische Altstadt umfassend saniert. Durch die Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen kamen 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Schmalbroich, St. Hubert und Tönisberg zu Kempen. Von 1970 bis 1975 gehörte auch der heutige Krefelder Stadtteil Hüls zu Kempen; dessen Eingemeindung nach Krefeld wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt. Mit der Kreisreform 1975 verlor Kempen aber nach über 150 Jahren den Kreissitz an Viersen. Im Jahr 1994 feierte Kempen 700jähriges Stadtjubiläum.
Hier finden Sie Ansichten der schönen Stadt Kempen.